Der “irakische Widerstand” – eine Herausforderung für die “kritische” Wissenschaft

Am Freitag wurde Baghdad von zwei Selbstmordanschlägen erschüttert, die ein weiteres Mal unter Beweis stellten, dass es sich beim sogenannten “irakischen Widerstand” um eine der widerwärtigsten Bewegungen handelt, mit denen die Menschheit gegenwärtig konfrontiert ist. Die Sprengsätze detonierten im Abstand von zwanzig Minuten auf zwei belebten Märkten und töteten rund hundert Menschen. Der Jerusalem Post zufolge wurden die Attentate von zwei Frauen durchgeführt. Allerdings wies der Sprecher des irakischen Militärs darauf hin, dass sie möglicherweise gar nicht wussten, was mit ihnen geschieht – beide hatten das Down-Syndrom und die Bomben wurden per Fernsteuerung gezündet.

Wie gut, dass es an den Universitäten, die sich westliche Staaten leisten, viele kritische Wissenschafter gibt, die uns mit Sicherheit erklären können, wie solch kaltblütige Grausamkeiten zu erklären sind. Eine israelische Soziologin hat immerhin herausgefunden, dass israelische Soldaten Palästinenserinnen bloß deshalb nicht vergewaltigen, weil sie abgrundtiefe Rassisten sind. Und die Großnichte eines Nazi-Massenmörders kam in ihrer Diplomarbeit zu der Vermutung, dass palästinensische Selbstmordattentäterinnen Hoffnungsträger einer “qualitative(n) Veränderung und Verbesserung des israelisch-arabischen Verhältnisses” sein könnten. Es kann also nicht mehr lange dauern, bis in einer besonders “kritischen” Arbeit erklärt wird, warum die Anschläge von Baghdad den Behinderten im Irak die Möglichkeit eröffnen, soziale Benachteiligungen aufzuheben und voll am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.

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