Gratulation zu einer Glanzleistung

Zur Abwechslung kommen einmal gute Nachrichten aus dem Nahen Osten: Gestern Abend wurde die syrische Hauptstadt Damaskus durch eine Bombenexplosion erschüttert, bei der ein Mann ums Leben kam. Der Fernsehsender der libanesischen Hisbollah hat der Jerusalem Post zufolge nun die Identität des Toten gelüftet: „With all pride we declare a great jihadist leader of the Islamic resistance in Lebanon joining the martyrs. … The brother commander hajj Imad Mughniyeh became a martyr at the hands of the Zionist Israelis.“ Sollte diese Meldung zutreffend sein, so ist den für den Anschlag Verantwortlichen wahrlich ein Volltreffer gelungen: Mughniyeh war der Chef des militärischen Flügels der Hisbollah und befand sich seit Jahren auf der “Most Wanted Terrorists”-Liste des FBI.

Der gebürtige Libanese Mughniyeh begann seine “Karriere” an der Seite des Paten des internationalen Terrorismus, Jassir Arafat. Nach der Vertreibung der PLO im Zuge des Libanonkrieges 1982 blieb Mughniyeh im Land und schloss sich der schiitischen Amal an, bis er u.a. zusammen mit Hassan Nasrallah die Hisbollah gründete. Seitdem gilt er als Drahtzieher der terroristischen Operationen der Partei Gottes, von den verheerenden Selbstmordanschlägen der achtziger Jahre bis zur Verschleppung zweier israelischer Soldaten, die den Libanonkrieg im Sommer 2006 auslöste. Doch war Mughniyehs Operationsgebiet keineswegs auf den Nahen Osten beschränkt – auch die Organisation der Selbstmordanschläge auf die israelische Botschaft und das jüdische Gemeindezentrum in Buenos Aires 1992 bzw. 1994 ging auf sein Konto.

Die Tatsache, dass Mughniyeh seine Reise in die Hölle ausgerechnet von Damaskus aus antrat, bringt das syrische Regime in Erklärungsnot, hat dieses doch stets bestritten, ihm in Damaskus Zuflucht zu bieten. Ob tatsächlich Israel für die Liquidierung Mughniyehs verantwortlich ist, wie die Hisbollah reflexhaft behauptet, ist nicht bekannt und wird sich möglicherweise auch nie mit Sicherheit klären lassen. Daher wird es vermutlich auch nie zur Auszahlung der 5 Millionen Dollar kommen, die das FBI auf seinen Kopf ausgesetzt hat – das ist aber auch das einzig Betrübliche am überfälligen Ableben eines der Masterminds des internationalen Terrorismus.

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