UNglaublich

Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis halbwegs verlässliche Informationen darüber vorliegen, was bei dem Angriff der israelischen Armee auf eine von der United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East (UNRWA) betriebene Schule im Gazastreifen wirklich passiert ist. Während ein Vertreter der UNRWA sagt, er sei zu “99,9% sicher”, dass keine “Militanten” vom Gelände der Schule aus operierten, sprechen Augenzeugen gegenüber Presseagenturen davon, dass eine kleine Gruppe von Terroristen aus unmittelbarer Nähe des Gebäudes Granaten abfeuerte. Unabhängig vom konkreten Fall kann man aber zwei Dinge mit Sicherheit feststellen: Erstens macht die Hamas überhaupt kein Geheimnis daraus, Zivilisten als menschliche Schutzschilde für ihre Terrorangriffe zu verwenden. Und zweitens wussten die Vereinten Nationen, die jetzt lauthals protestieren, ganz genau, dass die Hamas Einrichtungen der UNRWA für Terrorangriffe missbraucht.

Um die erste Feststellung zu belegen, reicht ein kurzer Blick in den Ausschnitt einer Rede, die ein Hamas-Parlamentarier im Februar vergangenen Jahres zum Besten gegeben hat. Hier die wesentliche Passage: “(The enemies of Allah) do not know that the Palestinian people has developed its (methods) of death and death-seeking. For the Palestinian people, death has become an industry, at which women excel, and so do all the people living on this land. The elderly excel at this, and so do the mujahideen and the children. This is why they have formed human shields of the women, the children, the elderly, and the mujahideen, in order to challenge the Zionist bombing machine. It is as if they were saying to the Zionist enemy: ‘We desire death, like you desire life.'”

(Kleine Anmerkung am Rande: Soviel zur Behauptung von Frau Baghajati von der Islamischen Glaubensgemeinschaft, die erst kürzlich im Zusammenhang mit palästinensischem Terrorismus wieder einmal vor sich hin delirierte: “Dagegen ist im Islam eine Kultur des Lebens und nicht der Todessehnsucht begründet.”)

Wenn dies die Bekenntnisse eines Hamas-Mannes zu einer Zeit relativer Ruhe waren, kann es da irgend einen Zweifel daran geben, wie sich die Hamas inmitten eines Krieges zur Zivilbevölkerung verhält, einem höchst asymmetrischen Krieg zumal, in dem die Bilder von Opfern zu den stärksten Waffen zählen, über die die Terrorbande verfügt?

Als Beleg für die zweite Feststellung, dass nämlich die Vereinten Nationen über die Nutzung ihrer Einrichtungen durch die Hamas genau Bescheid wissen, reicht der Verweis auf eine Stellungnahme des Generalsekretärs der UN aus dem November 2007 mit dem unzweideutigen Titel: “Ban Ki-moon condems rocket attack from Gaza school run by UN agency”. Auch hier stellt sich die Frage: Wie glaubwürdig ist es, dass die schwer unter Beschuss stehende Hamas ausgerechnet jetzt auf den vermeintlichen Schutz verzichtet, den ihnen UN-Einrichtungen bieten können und den sie schon gesucht hat, als Israel nicht auf die ständigen Raketenangriffe reagierte?

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