Auftakt zur Strandsaison

Aus Anlass des 100. Geburtstages von Tel Aviv gibt es diesen Sommer am Wiener Donaukanal einen Tel Aviv Beach. Da konnte es natürlich nicht ausbleiben, dass den österreichischen Hamas-Freunden die Zornesröte ins Gesicht steigt. Daher haben sie beschlossen, am gegenüberliegenden Kanalufer eine Gegenveranstaltung zu organisieren: Sie wollen einen Gaza-Beach-LKW aufstellen. Auf einer der einschlägigen Webseiten ist zu lesen: “Dort geht es freilich nicht so vergnüglich zu: Stacheldraht, Absperrungen, militärische Angriffe, Nahrungsmittel- und Energiemangel – kurz Gaza Beach ist ein Freiluftgefängnis. Ganz so wie im wirklichen Leben.”

Den “Stacheldraht” müssen die Israelfeinde natürlich selbst mitbringen, und für die “Absperrungen” werden sie genauso sorgen müssen wie für die “militärischen Angriffe”. Während sie für das Menschenrecht der Palästinenser eintreten, unter einer islamistischen Terrorherrschaft leben zu müssen, werden sie sich also in ihrem mühsam inszenierten Elend suhlen und damit vermutlich mehr über die Realität aussagen, als ihnen lieb ist.

Man darf allerdings gespannt sein, auf welch kreative Ideen sie kommen werden, um ihren Protest auch richtig eindrucksvoll und authentisch zu gestalten. Werden sie sich am helllichten Tage in ihren abgedunkelten LKW verkriechen und bei Kerzenschein über das “zionistische Unrechtsregime” am anderen Kanalufer jammern? Werden sie Gästen des nahe gelegenen Flex, die in aller Ruhe alkoholische Getränke konsumieren wollen, die Beine brechen? Werden sie am Kanalufer flanierende Paare wegen deren offenkundig unzüchtigem Verhalten misshandeln? Werden sie sich hinter Passanten verstecken, Feuerwerksraketen auf den Tel Aviv Beach abfeuern und laut “Völkermord!” schreien, wenn sie von der Polizei daran gehindert werden? Werden sie sich telegen in Krankenwagen abtransportieren lassen, die Finger zum Victory-Zeichen in die Luft gestreckt, wenn sie einen Sonnenstich erleiden, und dabei das himmelschreiende Unrecht beklagen, dass am Tel Aviv Beach Sonnenschirme stehen? Werden George Galloway, Rupert Neudeck und Fritz Edlinger mit einem Tretboot den Kanal entlang schippern, um die “menschenfeindliche Blockade” zu durchbrechen?  Wird Udo Steinbach verkünden, all das erinnere ihn an Bilder aus dem Warschauer Ghetto? Oder wird gar der UN-Menschenrechtsrat einstimmig das Verbrechen verurteilen, dass am Ostufer des Kanals am Abend viel länger die Sonne scheint?

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