Archive for March, 2010

Eine Synagoge am Tempelberg? (3)

Thursday, March 18th, 2010

Wieder einmal keine Preisfrage: Was sagt eine palästinensische “Menschenrechtsorganisation” über die Einweihung der 1948 von der jordanischen Armee zerstörten und nun restaurierten Hurva-Synagoge in der Altstadt von Jerusalem? Sie haben es vermutlich geahnt: Die Wiedereröffnung der Synagoge “is considered a form of settlement activity, and thus constitutes a war crime under international humanitarian law.” So ist das mit dem internationalen Recht, mit dessen Hilfe der Krieg gegen Israel betrieben wird: Ein 20jähriger Palästinenser, der im Libanon geboren wurde und nie woanders gelebt hat, hat ein “unveräußerliches Recht auf Rückkehr”, etwa nach Jaffa, weil seine Großeltern dort einmal gewohnt haben; die Restauration einer Synagoge im jüdischen Viertel der Jerusalemer Altstadt ist hingegen ein Kriegsverbrechen.

Eine Synagoge am Tempelberg? (2)

Thursday, March 18th, 2010

Im Unterschied zum ORF weiß der Spiegel, wo die Hurva-Synagoge ist und berichtet über die Krawalle in Jerusalem: “Dutzende Palästinenser bewarfen die Sicherheitskräfte in mehreren Vierteln mit Steinen und setzten Reifen und Mülleimer in Brand. Die Polizei reagierte Augenzeugen zufolge mit dem Einsatz von Tränengas und Gummigeschossen.” Weil die Nachricht, dass die Polizei gegen palästinensische Randalierer vorgegangen ist, aber nicht dramatisch genug ist, lässt man mit Mustafa Barghouthi einen Politiker zu Wort kommen, der die palästinensische Propaganda selbst dann noch herunterleiern könnte, wenn man ihn mitten in der Nacht aus dem Tiefschlaf wecken würde. Und das hört sich dann so an:

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Eine Synagoge am Tempelberg?

Wednesday, March 17th, 2010

Es ist immer wieder unglaublich, wie jenseitig die mediale Berichterstattung ist, sobald es um Israel geht. Das Problem dabei ist nicht nur, dass die präsentierten Nachrichten politisch tendenziös sind – was oft genug der Fall ist -, sondern dass Menschen, die für sich die Berufsbezeichnung “Journalist” beanspruchen, oftmals nicht einmal in der Lage sind, die banalen Fakten zu recherchieren, die Gegenstand ihrer Beiträge sind. Als aktuelles Beispiel können die gestrigen ORF-Nachrichtensendungen dienen.

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Mit keinem Wort viel erklärt

Saturday, March 6th, 2010

Im Standard berichtet Sebastian Borger über den Auftritt des britischen Premierministers, Gordon Brown, vor dem Irak-Untersuchungsausschuss in London. Wenige Wochen zuvor musste sich bereits Browns Amtsvorgänger, Tony Blair, den Fragen der Kommissionsmitglieder stellen. Borger schreibt über den Unterschied zwischen den beiden Labour-Politikern: “(D)er 59-Jährige (begann) seine Anhörung mit Sätzen des Bedauerns über den Tod von 179 britischen Soldaten und zehntausenden irakischen Zivilisten. Hingegen hatte Blair bei seiner Aussage Ende Jänner mit keinem Wort darauf Bezug genommen.” Ich kann nicht beurteilen, ob Borger lügt, d. h. bewusst die Unwahrheit sagt, oder einfach nur ein unfähiger Journalist ist. Fest steht jedenfalls, dass Blair während seiner Anhörung sehr wohl auf die vielen ermordeten Iraker Bezug nahm. Die relevante Passage beginnt auf Seite 215 des Protokolls (bzw. nach 147 Minuten der Videoaufzeichnung der Nachmittagssitzung) und war eine der interessantesten der ganzen Befragung.

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Staatliche Mengenlehre notorischer Nervensägen

Tuesday, March 2nd, 2010

“Wenn es um Analysen des Nahen Ostens geht, leben wir in einem Zeitalter der Idiotie”, beklagte sich unlängst Barry Rubin. Er, der die mediale Berichterstattung über diese Region seit über dreißig Jahren verfolgt, habe noch nie so viel Nonsens gelesen, wie im vergangenen Monat: “The problem arises from ignorance, lack of understanding of the region by those presented as experts; plus arrogance, treating the region and the lives of people as a game (Hey, let’s try this and see what happens!), fostered by the failure of such control mechanisms as a balanced debate and editing that rejects simplistic bias or stupidity; as well as a simple lack of logic.” Wer das für ein zu hartes Urteil hält, der sollte einmal einen Blick ins dieswöchige profil werfen und sich den Artikel “Es war einmal die Zweistaatenidee” zu Gemüte führen.

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