Linke Realsatire (2)

An und für sich waren die Wiener Wahlen am Sonntag eine triste Sache: Knapp über 27 Prozent der Stimmen gingen an die Burschenschaftergang namens FPÖ unter ihrem Führer Heinz-Christian Strache. Dass es noch schlimmer geht, zeigen die Ergebnisse der “sozialen Heimatpartei” in einzelnen Bezirken: 37,16 % in Simmering, 35,07 % in Favoriten, 34,2 % in Floridsdorf. Die Sache wäre wirklich deprimierend, wenn nicht auch auf der anderen Seite des politischen Spektrums spektakuläre Erfolge erzielt worden wären. So jubelt die Sozialistische Linkspartei (SLP) auf ihrer Homepage über das Resultat im 20. Bezirk: “Die SLP hat in den letzten Wochen in Wien einen sehr intensiven Wahlkampf durchgeführt. … Bei den Wahlen am Sonntag konnten wir unser Ergebnis bei der Bezirksratswahl im Vergleich zu 2995 (sic!) mehr als verdoppeln.” Respekt! Das sind jetzt also beeindruckende, nun ja, 158 Stimmen. Aber auch der Blick über die Bezirksgrenzen hinweg macht Mut: “Das Gesamtwahlergebnis ist für uns ein Auftrag unter dem Motto ‘Rassismus schafft keine Job (sic!) – Geld für Soziales statt für Banken und Konzerne’ weiterhin aktiv zu sein.” Den Banken und Konzernen wird der Schrecken ordentlich in die Knochen gefahren sein: Auf Gemeinderatsebene hat die SLP immerhin 60 Stimmen bekommen. “Eine genauere Analyse der Wahl folgt in den nächsten Tagen.” Das war zu befürchten.

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