Archive for the ‘Antisemitismus’ Category

Der Grund der Beliebtheit

Friday, May 20th, 2011

Wird im Ö1-Mittagsjournal ein Beitrag mit den Worten eingeleitet: “Einer, der sich wie kaum ein anderer Künstler für den Frieden im Nahostkonflikt einsetzt, der sich kein Blatt vor den Mund nimmt”, dann weiß man schon ziemlich genau, was einen erwartet. Wenn man dann darüber nachdenkt, warum in der wundersamen Welt der europäischen Nahostberichterstattung ausgerechnet jemand wie Daniel Barenboim zu den besonders begehrten Interviewpartnern zählt, dann muss man nur die Nerven aufbringen, ihm ein wenig zuzuhören. Dann hört man nämlich Weisheiten dieser Art: “Und ich, als Israeli und Jude, kann das sagen. Man kann das in anderen Ländern nicht so leicht sagen, weil man gleich als Antisemit bezeichnet wird”. Und plötzlich wird klar: Genau deshalb ist er so beliebt.

Rücktrittsreif: Omar al-Rawi

Monday, June 7th, 2010

Vor wenigen Tagen habe ich an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass der SPÖ-Politiker Omar al-Rawi, Abgeordneter des Wiener Gemeinderates und Integrationsbeauftragter der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, sich an die Spitze eines Antisemitenaufmarsches in Wien gestellt hat. Wie die Presse berichtet, peitschte er mit seiner Ansprache die ohnehin schon aufgehetzten Demonstranten noch weiter an: “Die neun toten Friedensaktivisten seien aber ‘nicht umsonst gestorben’. ‘Wir werden euren Weg weiterführen’, so Al-Rawi.” Wenn das stimmt, hat al-Rawi sofort als Gemeinderat zurückzutreten und seine Funktion in der IGGiÖ zurückzulegen. Keiner der neun Getöteten war ein “Friedensaktivist”. Mehrere von ihnen hatten vor ihrer Abreise Richtung Gaza den sehnlichen Wunsch geäußert, bei der Aktion von Allah mit dem “Märtyrertod” belohnt zu werden. Israelische Warnungen an die “Mavi Marmara” wurden mit der Bemerkung “Shut up, go back to Auschwitz” quittiert. Als israelische Soldaten das Boot zu entern versuchten, wurden sie von einem islamistischen Lynchmob attackiert. Noch nie hat sich in Österreich ein politischer Mandatar öffentlich hinter islamistische Gewalttäter gestellt oder gar das Gelöbnis abgelegt, deren Weg weiterführen zu wollen. Al-Rawi hat sich mit seinen Bemerkungen für jedes öffentliche Amt disqualifiziert. Sollte er nicht von sich aus zurücktreten, hat die SPÖ die Konsequenzen zu ziehen und ihn aus der Partei und dem Gemeinderatsklub auszuschließen. Ebenso untragbar ist al-Rawis Verbleib als Funktionär (ausgerechnet als Intergrationsbeauftragter) der Islamischen Glaubensgemeinschaft. Werden SPÖ und IGGiÖ die notwendigen Schritte setzen? Wir sprechen hier darüber, dass ein Politiker für sein unverantwortbares Verhalten zur Rechenschaft gezogen wird. Wie hoch schätzen Sie die Wahrscheinlichkeit ein, dass so etwas in Österreich je passieren wird?

Unnützer Idiot. Henning Mankells Abrechnung mit Israel

Sunday, June 6th, 2010

Der schwedische Krimiautor Henning Mankell gehörte zu jener Gruppe unnützer Idioten, deren Anwesenheit auf den Schiffen der Gaza-Flottille den propagandistischen Erfolg der als gewalttätige Aktion angelegten Provokation vom Morgen des 31. Mai sicher stellen sollte. Wie nicht anders zu erwarten war, wollte er sich nicht mit der Statistenrolle begnügen, die ihm beim Showdown mit der israelischen Marine zugedacht war, sondern musste, er konnte einfach nicht anders, seine Erlebnisse zu Papier bringen. Herausgekommen ist dabei ein bemerkenswerter Seelenstriptease, bei dem man nicht so recht weiß, worüber man sich am meisten wundern soll. Ist es die Beharrlichkeit, mit der (nicht nur er) an einer Version der Ereignisse festhält, die mit der Realität bestenfalls tangential in Berührung kommt, vor allem aber durch eine weitgehende Weigerung charakterisiert wird, das Offensichtliche zur Kenntnis zu nehmen? Ist es die vollkommene Unfähigkeit zur Selbstreflexion, die ihm zu erkennen verunmöglicht, welch traurige Rolle er und die anderen unnützen Idioten in der blutigen Konfrontation spielten? Ist es die absurde Weinerlichkeit, die seinen Versuch prägt, sich selbst zum standfesten Helden zu stilisieren? Oder ist es nicht doch die Unbekümmertheit, mit der sich ein prominenter Schriftsteller mit bestem Gewissen als lupenreiner Antisemit zu erkennen gibt?

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Antisemiten außer Rand und Band

Saturday, June 5th, 2010

Seit israelische Soldaten sich am vergangenen Montag unter Einsatz ihrer Pistolen gegen einen islamistischen Lynchmob verteidigen mussten, gibt es für Antisemiten kein Halten mehr. “Sie fragen, was zu tun ist mit Israel?? Es muss vollstaendig vernichtet werden. Diese verfluchten Moerder mussen ins See geschmissen werden”, lautet ein Posting unter einem Artikel in der Presse. Ein anderer Hetzer sekundiert: Die Juden “waren ja die Leidenden die im Dritten Reich verfolgt wurden. Das gibt ihnen immer eine Ausrede. Bis eines Tages die Welt wieder genug von Betrug, Ausbeutung hat. Und dieser Tag kommt schneller als man denkt.” Doch derartige Aufrufe zum Judenmord werden längst nicht mehr nur unter dem Schutz der Anonymität des Internets veröffentlicht.

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Eine Synagoge am Tempelberg? (3)

Thursday, March 18th, 2010

Wieder einmal keine Preisfrage: Was sagt eine palästinensische “Menschenrechtsorganisation” über die Einweihung der 1948 von der jordanischen Armee zerstörten und nun restaurierten Hurva-Synagoge in der Altstadt von Jerusalem? Sie haben es vermutlich geahnt: Die Wiedereröffnung der Synagoge “is considered a form of settlement activity, and thus constitutes a war crime under international humanitarian law.” So ist das mit dem internationalen Recht, mit dessen Hilfe der Krieg gegen Israel betrieben wird: Ein 20jähriger Palästinenser, der im Libanon geboren wurde und nie woanders gelebt hat, hat ein “unveräußerliches Recht auf Rückkehr”, etwa nach Jaffa, weil seine Großeltern dort einmal gewohnt haben; die Restauration einer Synagoge im jüdischen Viertel der Jerusalemer Altstadt ist hingegen ein Kriegsverbrechen.

Auftakt zur Strandsaison

Friday, May 8th, 2009

Aus Anlass des 100. Geburtstages von Tel Aviv gibt es diesen Sommer am Wiener Donaukanal einen Tel Aviv Beach. Da konnte es natürlich nicht ausbleiben, dass den österreichischen Hamas-Freunden die Zornesröte ins Gesicht steigt. Daher haben sie beschlossen, am gegenüberliegenden Kanalufer eine Gegenveranstaltung zu organisieren: Sie wollen einen Gaza-Beach-LKW aufstellen. Auf einer der einschlägigen Webseiten ist zu lesen: “Dort geht es freilich nicht so vergnüglich zu: Stacheldraht, Absperrungen, militärische Angriffe, Nahrungsmittel- und Energiemangel – kurz Gaza Beach ist ein Freiluftgefängnis. Ganz so wie im wirklichen Leben.”

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Manchmal kann man sich nur wundern, …

Monday, March 9th, 2009

…worüber andere Menschen sich wundern können: Da gibt es einen deutschen Journalisten, der früher ganz sinnvolle Sachen geschrieben hat. Zugegeben, schon damals grenzten manche seiner Texte an leicht abwegige Verschwörungstheorien, aber mit den Jahren ist aus dieser kleinen Schrulle eine ausgewachsene Obsession geworden. Heutzutage sieht er sich von “Zionistenfreunden” verfolgt, wettert gegen die “Weltkriegsvorbereitungen” des “internationalen Finanzkapitals” und schreibt dagegen an: “Unsere Volksinitiative organisiert den Bruchs (sic!) mit der political correctness, den Widerstand gegen das internationale Finanzkapital und seine Kriegsbrandstifter in Washington, London und Jerusalem. Deshalb gehört uns die Zukunft” – und wundert sich allen Ernstes darüber, dass man ihn für einen Nazi hält. Wir lernen daraus: Nur weil einer die Kriegsbrandstifter des internationalen Finanzkapitals in Jerusalem am Werke sieht, muss es sich bei ihm nicht zwangsläufig um einen geistigen Enkel jenes großen Führers handeln, der das “internationale Finanzjudentum” einst vor der Vernichtung warnte, sollte es die “Völker noch einmal in einen Weltkrieg …  stürzen”. Er könnte nämlich auch einfach nur Jürgen Elsässer heißen.

Rebuilding Hamastan

Tuesday, March 3rd, 2009

In einem Interview im Standard nimmt Außenminister Michael Spindelegger Stellung zu den Ergebnissen jenes Treffens in Scharm el-Scheikh, das von Daniel Pipes völlig zu recht als “surreale Gaza-Wiederaufbaukonferenz” bezeichnet wird. Im Vorfeld hatten Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde, wie immer wenig bescheiden, wenn es um die Forderung nach finanziellen Geschenken geht, von über 2 Milliarden Dollar gesprochen, die für den “Wiederaufbau” Hamastans, von dem die Hamas auf wundersame Art und Weise nicht profitieren solle, gebraucht würden. “Darf’s ein bisserl mehr sein?” – nach diesem Motto, das man ansonsten nur beim Fleischhauer zu hören bekommt, einigten sich die anwesenden Delegationen darauf, mit in Aussicht gestellten 4.5 Milliarden Dollar die palästinensische Forderung mehr als zu verdoppeln.

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Seltsame Ausgewogenheit

Monday, January 19th, 2009

Nachdem bereits vor einer Woche der Standard über die Welle des Antisemitsmus berichtet hat, die im Zuge des Krieges gegen die Hamas auch Österreich erfasst und sich unter anderem in über zwanzig antisemitischen Demonstrationen niedergeschlagen hat, geht auch das dieswöchige profil auf die österreichischen Reaktionen auf den Krieg ein. Auffällig ist an diesen zwei Artikeln, dass sich die Autoren eine seltsame Form von Ausgewogenheit zu Eigen gemacht haben.

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Utopie der Vernichtung

Saturday, January 3rd, 2009

Wenn, einem alten Bonmot zufolge, jedes Volk die Regierung hat, die es verdient, und wenn dies in abgewandelter Form auch für Religionsgemeinschaften und deren Führung gilt, dann muss man sich um die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich ernsthaft Sorgen machen. Nach ein paar Tagen verdächtiger Ruhe melden sich deren Funktionäre jetzt nämlich zu Wort, um gegen die israelischen Militärschläge gegen die Hamas zu protestieren. Besonders bemerkenswert ist ein Interview mit dem Präsidenten der Glaubensgemeinschaft, Anas Schakfeh, das im Standard erschienen ist.

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