Kein Nachruf auf Jörg H.

Ich gestehe, ich habe im Verlauf der letzten Woche etwas gelernt. Der Umgang der Öffentlichkeit mit Jörg Haiders Unfalltod hat mir gezeigt, wie man mit dem Ableben eines Politikers umzugehen hat, der seine lange Karriere auf Hetze gegen Menschen (politische Gegner, Ausländer etc.) aufgebaut hat: Man hat sich kritischer Kommentare zu enthalten und des Toten zu gedenken. Seine Parteigänger können den Verblichenen in aller Öffentlichkeit zur mythischen Figur stilisieren. Zumindest bis bekannt wird, dass er nicht nur mit über 180 km/h durch die Landschaft gebrettert ist, sondern dabei auch noch sturzbesoffen war. Dann nämlich handelt es sich plötzlich um eine “Privatangelegenheit”, zu der man vornehm zu schweigen habe.

Mir fiel es schwer, mich an diese Regeln politischer “Anständigkeit” zu halten, bis mir ein sensationelles historisches Dokument in die Hände gefallen ist. Im folgenden dokumentiere ich erstmals die vorbildliche, bislang jedoch völlig unbekannt gebliebene Stellungnahme zum Tod Adolf Hitlers, die gemeinsam von Harry Truman, Winston Churchill und Josef Stalin am 1. Mai 1945 unterzeichnet wurde.

“Mit großer Bestürzung haben wir die Nachricht vom Freitod des deutschen Reichskanzlers Adolf Hitler zur Kenntnis genommen. Dies ist nicht der Moment für Freude oder Hohn. Obwohl Hitler oft polarisierend wirkte und wir in den letzten Jahren politisch oft nicht einer Meinung waren, müssen wir einen Moment innehalten angesichts des tragischen Todes dieses hochbegabten Politikers, der wie kein anderer die jüngste Geschichte nicht nur Deutschlands, sondern darüber hinaus auch Europas und der gesamten Welt maßgeblich beeinflusst hat. Selbst als politische Gegner Hitlers müssen wir anerkennen, dass er oftmals drängende Probleme angesprochen hat und seine Führungsstärke ihm die Bewunderung vieler Deutscher gesichert hat. Unsere Anteilnahme gilt in dieser Stunde den Hinterbliebenen sowie jenen Weggefährten Hitlers, die nunmehr vor der schwierigen Aufgabe stehen, das politische Erbe des Reichkanzlers anzutreten und in seinem Sinne für Deutschlands Zukunft zu arbeiten.”

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