Archive for June, 2010

Nachrichten, die es nicht in die Nachrichten schaffen (4)

Friday, June 25th, 2010

Wer hätte das gedacht: Da demonstrieren in einer europäischen Haupstadt rund 5000 Moslems gegen den Beschluss der Regierung, in öffentlichen Schulen das Tragen von Kopftüchern zu verbieten, und keine Zeitung hält diese Nachricht für berichtenswert. Wie konnte das nur passieren? Ganz einfach: Bei der angesprochenen Regierung handelt es nicht etwa um die der “islamophoben” Schweiz oder der von einem Populisten wie Geerd Wilders “aufgehetzten” Niederlande, sondern um jene des Kosovo – eines Landes also, in dem 90 Prozent der Bevölkerung Muslime sind, und deren Politiker dennoch den Säkularismus gegen das Vordringen des politischen Islam verteidigen. Das freilich passt überhaupt nicht ins Weltbild unserer Journalisten: Ein muslimisches Land, das sich nicht wünscht, den Islam zur Richtschnur allen öffentlichen und privaten Lebens zu machen, stellt in ihren Augen nur eine verwirrende Anomalie dar, über die zu berichten sich gar nicht lohnt. Hätte die ganze Geschichte in Österreich stattgefunden, vom Standard bis zum profil hätten sich die Medien ins Zeug geworfen, um das Menschenrecht muslimischer Mädchen auf das Kopftuch zu verteidigen. So aber herrscht ein Schweigen, das beredter nicht sein könnte.

Rücktrittsreif: Omar al-Rawi

Monday, June 7th, 2010

Vor wenigen Tagen habe ich an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass der SPÖ-Politiker Omar al-Rawi, Abgeordneter des Wiener Gemeinderates und Integrationsbeauftragter der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, sich an die Spitze eines Antisemitenaufmarsches in Wien gestellt hat. Wie die Presse berichtet, peitschte er mit seiner Ansprache die ohnehin schon aufgehetzten Demonstranten noch weiter an: “Die neun toten Friedensaktivisten seien aber ‘nicht umsonst gestorben’. ‘Wir werden euren Weg weiterführen’, so Al-Rawi.” Wenn das stimmt, hat al-Rawi sofort als Gemeinderat zurückzutreten und seine Funktion in der IGGiÖ zurückzulegen. Keiner der neun Getöteten war ein “Friedensaktivist”. Mehrere von ihnen hatten vor ihrer Abreise Richtung Gaza den sehnlichen Wunsch geäußert, bei der Aktion von Allah mit dem “Märtyrertod” belohnt zu werden. Israelische Warnungen an die “Mavi Marmara” wurden mit der Bemerkung “Shut up, go back to Auschwitz” quittiert. Als israelische Soldaten das Boot zu entern versuchten, wurden sie von einem islamistischen Lynchmob attackiert. Noch nie hat sich in Österreich ein politischer Mandatar öffentlich hinter islamistische Gewalttäter gestellt oder gar das Gelöbnis abgelegt, deren Weg weiterführen zu wollen. Al-Rawi hat sich mit seinen Bemerkungen für jedes öffentliche Amt disqualifiziert. Sollte er nicht von sich aus zurücktreten, hat die SPÖ die Konsequenzen zu ziehen und ihn aus der Partei und dem Gemeinderatsklub auszuschließen. Ebenso untragbar ist al-Rawis Verbleib als Funktionär (ausgerechnet als Intergrationsbeauftragter) der Islamischen Glaubensgemeinschaft. Werden SPÖ und IGGiÖ die notwendigen Schritte setzen? Wir sprechen hier darüber, dass ein Politiker für sein unverantwortbares Verhalten zur Rechenschaft gezogen wird. Wie hoch schätzen Sie die Wahrscheinlichkeit ein, dass so etwas in Österreich je passieren wird?

Unnützer Idiot. Henning Mankells Abrechnung mit Israel

Sunday, June 6th, 2010

Der schwedische Krimiautor Henning Mankell gehörte zu jener Gruppe unnützer Idioten, deren Anwesenheit auf den Schiffen der Gaza-Flottille den propagandistischen Erfolg der als gewalttätige Aktion angelegten Provokation vom Morgen des 31. Mai sicher stellen sollte. Wie nicht anders zu erwarten war, wollte er sich nicht mit der Statistenrolle begnügen, die ihm beim Showdown mit der israelischen Marine zugedacht war, sondern musste, er konnte einfach nicht anders, seine Erlebnisse zu Papier bringen. Herausgekommen ist dabei ein bemerkenswerter Seelenstriptease, bei dem man nicht so recht weiß, worüber man sich am meisten wundern soll. Ist es die Beharrlichkeit, mit der (nicht nur er) an einer Version der Ereignisse festhält, die mit der Realität bestenfalls tangential in Berührung kommt, vor allem aber durch eine weitgehende Weigerung charakterisiert wird, das Offensichtliche zur Kenntnis zu nehmen? Ist es die vollkommene Unfähigkeit zur Selbstreflexion, die ihm zu erkennen verunmöglicht, welch traurige Rolle er und die anderen unnützen Idioten in der blutigen Konfrontation spielten? Ist es die absurde Weinerlichkeit, die seinen Versuch prägt, sich selbst zum standfesten Helden zu stilisieren? Oder ist es nicht doch die Unbekümmertheit, mit der sich ein prominenter Schriftsteller mit bestem Gewissen als lupenreiner Antisemit zu erkennen gibt?

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Antisemiten außer Rand und Band

Saturday, June 5th, 2010

Seit israelische Soldaten sich am vergangenen Montag unter Einsatz ihrer Pistolen gegen einen islamistischen Lynchmob verteidigen mussten, gibt es für Antisemiten kein Halten mehr. “Sie fragen, was zu tun ist mit Israel?? Es muss vollstaendig vernichtet werden. Diese verfluchten Moerder mussen ins See geschmissen werden”, lautet ein Posting unter einem Artikel in der Presse. Ein anderer Hetzer sekundiert: Die Juden “waren ja die Leidenden die im Dritten Reich verfolgt wurden. Das gibt ihnen immer eine Ausrede. Bis eines Tages die Welt wieder genug von Betrug, Ausbeutung hat. Und dieser Tag kommt schneller als man denkt.” Doch derartige Aufrufe zum Judenmord werden längst nicht mehr nur unter dem Schutz der Anonymität des Internets veröffentlicht.

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Ein Schiff wird kommen

Thursday, June 3rd, 2010

Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis volle Klarheit darüber herrscht, was am Montagmorgen an Bord der “Mavi Marmara” und auf den anderen Schiffen des Hamas-Solidaritätskorsos – und um nichts anderes handelte es sich bei der Gaza-Flotte – wirklich passiert ist. Sicher sind bislang nur zwei Dinge. Erstens: Beim Versuch der israelischen Marine, die Schiffe am Erreichen des Gazastreifens zu hindern, ist irgendetwas fürchterlich schief gelaufen. Das Resultat davon sind mehrere Tote und Verletzte. Zweitens: Wie auch immer der Einsatz verlaufen wäre, bereits im Vorhinein war klar, dass es auf internationaler Ebene Kritik am israelischen Vorgehen geben würde. Dass diese Kritik jetzt so heftig ausfällt, hat allerdings nur wenig mit den tatsächlichen Vorfällen zu tun.

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